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Cannabis und Microseeds: Was ist die Herkunft von Microseeds?

In diesem Artikel erklären wir, was Microseeds im Cannabis sind, wie sie entstehen und wie sie die Qualität von medizinischen Cannabispräparaten beeinflussen. Außerdem zeigen wir, wie moderne Anbaumethoden ihre Bildung verhindern können und warum genetische Stabilität dabei eine wichtige Rolle spielt.

Microseeds stellen ein unerwünschtes Phänomen in der Produktion und Weiterverarbeitung von Cannabis dar. Sie können die Wirksamkeit von Produkten beeinträchtigen und sich negativ auf Geschmack und Aroma der verwendeten Cannabisblüten auswirken. In diesem Artikel gehen wir auf die Ursachen von Microseeds ein, untersuchen die Herausforderungen, die sie bei der Kultivierung von Cannabispflanzen mit sich bringen, und beleuchten ihre möglichen Auswirkungen auf den therapeutischen Nutzen von medizinischen Cannabispräparaten.

Was sind Microseeds?

Microseeds, auch als Mikroseeds oder Miniaturseeds bekannt, sind besonders kleine Samen, die gelegentlich in Cannabisblüten vorkommen. Im Gegensatz zu normalen Cannabissamen, die gewöhnlich eine Größe von 2 bis 5 Millimetern aufweisen, sind Microseeds meist weniger als 2 Millimeter im Durchmesser und können daher mit bloßem Auge leicht übersehen werden. Sie zeichnen sich durch eine härtere Beschaffenheit aus, was die gleichmäßige Freisetzung medizinischer Wirkstoffe beeinträchtigen kann. Charakteristisch für Microseeds ist zudem ihre dunkle Färbung. [1]

Die Bildung von Microseeds steht häufig im Zusammenhang mit Stressfaktoren während des Wachstums der Pflanze. Je nach Genetik und Gesundheitszustand der Cannabispflanze kann auch der Inhalt dieser Miniatur-Samen variieren. Dabei handelt es sich bei Microseeds nicht um voll entwickelte Samen, sondern vielmehr um unzureichend versorgtes Saatgut mit möglicherweise verändertem Wirkstoffgehalt. [2]

Microseeds

Ein hoher Anteil an Microseeds kann den medizinischen Nutzen von Cannabispräparaten erheblich einschränken. Obwohl Microseeds nicht grundsätzlich als schädlich gelten, beeinträchtigen sie dennoch die Reinheit des Präparats, was dazu führen kann, dass die gewünschte Wirkung nicht mit der notwendigen Zuverlässigkeit eintritt. Darüber hinaus berichten einige Patient:innen, dass das Erhitzen und Inhalieren von Cannabis, das Microseeds enthält, zu einem verstärkten Hustenreiz führen kann. [3] Zudem gibt es Vermutungen über potenziell gesundheitsschädigende Auswirkungen von Microseeds, deren genaue Effekte auf den menschlichen Körper jedoch derzeit noch wissenschaftlich untersucht werden. [4]

was sind cannabis samen

In der Natur entstehen Microseeds entweder durch genetische Defekte, hormonelle oder chemische Reizungen der Pflanze oder als Reaktion auf äußeren Stress wie unregelmäßige Lichtzyklen, extreme Temperaturen oder Nährstoffmangel. Diese Samen dienen dazu, die Fortpflanzung auch unter ungünstigen Wachstumsbedingungen zu sichern, ohne dass eine Bestäubung durch männliche Pflanzen erforderlich ist. Vereinfacht ausgedrückt: Wenn eine weibliche Cannabispflanze extremem Stress ausgesetzt ist, kann sie sich selbst befruchten, was zur Bildung minderwertiger Samen führt. Dieser Vorgang wird als Hermaphroditismus oder „Herming“ bezeichnet. Das daraus resultierende Samenmaterial besteht aus Microseeds, die eine geringere Keimfähigkeit aufweisen und genetisch instabil sind, was zu unvorhersehbaren Eigenschaften bei der weiteren Kultivierung führen kann. [5]

Cannabis mit Microseeds: Zusammenfassung

Die genauen Ursachen und Auswirkungen von Microseeds auf den menschlichen Körper sind bislang nicht vollständig erforscht. Besonders in der therapeutischen Anwendung stellen sie jedoch einen erheblichen Störfaktor dar. Daher gilt die Vermeidung von Microseeds als entscheidendes Qualitätsmerkmal bei medizinischen Cannabispräparaten, um ein zuverlässiges und konsistentes Wirkungsprofil zu gewährleisten.

Microseeds können zudem auf suboptimale Anbaubedingungen hinweisen. Eine hohe Konzentration an Microseeds deutet oft darauf hin, dass die Pflanze starkem Stress ausgesetzt war. Dies kann sich auch auf andere Eigenschaften des Endprodukts auswirken, wie etwa ein ungleichmäßiges Wirkungsprofil, eine verringerte Potenz oder veränderte Geschmacksnuancen.

Um die Bildung von Microseeds zu vermeiden, setzen moderne Anbaumethoden auf die gezielte Auswahl genetisch stabiler Sorten, die keine Neigung zur Selbstbestäubung aufweisen. Dazu gehört auch die Isolation weiblicher Pflanzen sowie der Einsatz fortschrittlicher Kontrollsysteme zur Regulierung von Licht, Nährstoffzufuhr, Temperatur und Feuchtigkeit. Bei der Züchtung neuer medizinischer Cannabissorten ist zudem eine umfassende Stabilisierungsphase des genetischen Profils erforderlich, um Mutationen zu verhindern, die Selbstbestäubung und damit die Entstehung von Microseeds begünstigen könnten.

Was kann man gegen Cannabis mit Microseeds tun?

Erzeuger von medizinischem Cannabis setzen verschiedene Maßnahmen ein, um eine Kontamination durch Microseeds zu vermeiden. Bei manche Cannabissorten beispielsweise kommen sterile Aufzuchträume, hyperspektrale Kameras sowie automatisierte Systeme zur Nährstoffzufuhr und Temperaturregulierung zum Einsatz. Diese Technologien schaffen optimale und stressfreie Wachstumsbedingungen für die Pflanzen. Zusätzlich wird das genetische Profil regelmäßig überprüft, um die Entstehung von Microseeds im Endprodukt zu verhindern und eine gleichbleibend hohe Qualität der medizinischen Präparate zu gewährleisten.

Warum gibt es so viele Microseeds?

Ob es tatsächlich zu einem vermehrten Auftreten von Microseeds in medizinischen Cannabispräparaten kommt, ist bislang nicht eindeutig belegt. Ein möglicher Grund für die Zunahme von Microseeds könnte jedoch die steigende Nachfrage nach neuen Cannabissorten sein. Die Züchtung neuer Sorten geht oft mit genetischer Instabilität einher, was in manchen Fällen die Anfälligkeit der Pflanzen für Hermaphroditismus erhöht und somit die Bildung von Microseeds begünstigt.

Eine sorgfältige Zuchtstrategie, die ausreichend Zeit für die Stabilisierung des genetischen Profils einplant, kann diesem Problem entgegenwirken. Dadurch wird das Risiko genetischer Mutationen und die damit verbundene Neigung zur Selbstbestäubung minimiert, was letztlich die Bildung von Microseeds reduziert.

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  1. Punja, Z. K. & Holmes, J. E. (2020). Hermaphroditism in Marijuana (Cannabis sativa L.) Inflorescenes – Impact on Flora Morphology, Seed Formation, Progeny Sex Ratios, and Genetic Variation. Frontiers in Plant Science, 11.

https://doi.org/10.3389/fpls.2020.00718

  1. Small, E. (2017). Cannabis: A Complete Guide. Boca Raton: CRC Press.

3.https://www.grower.ch/forum/threads/mikroseeds-miniseeds-im-weed-erklaerungen-annahmen-fall-archiv.119967/page-43

  1. Brungert, R. (2015). Apotheken-Marihuana mit Miniseeds. Erfahrungsberichte aus der Hanfmedizin. Hanfmagazin.

https://www.hanf-magazin.com/medizin/erfahrungsberichte-hanfmedizin/apotheken-marihuana-mit-miniseeds/

  1. Dowling, C. et al. (2021). Timing is everything: the genetics of flowering time in Cannabis sativa. The Biochemist, 43(3), 34-38.

https://doi.org/10.1042/bio_2021_138

  1. Schayot, C. T. (2021). Hemp Microgreen Mineral Content, Cannabinoids, Total Phenolics, and Antioxidants. Louisiana State University and Agricultural & Mechanical College ProQuest Dissertations & Theses.

https://www.proquest.com/dissertations-theses/hemp-microgreen-mineral-content-cannabinoids/docview/2665132664/se-2

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