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Cannabis Patient – die wichtigsten Informationen

Hier erklären wir, warum Menschen sich für eine Cannabistherapie entscheiden und wie sich Cannabis-Patient von Freizeitkonsument unterscheiden.

Cannabis Patient – Was bedeutet das?

Der Zugang zu medizinischem Cannabis ist in Deutschland an ein ärztliches Rezept gebunden. Wer über ein Cannabis Rezept verfügt, darf medizinische Präparate in der Apotheke kaufen und gilt als Cannabis Patient. Seit der (Teil-)Legalisierung vom 01.04.2024 ist es auch Freizeitkonsument:innen erlaubt, über geringe Mengen Cannabis zu verfügen. Hierbei handelt es sich jedoch nicht um medizinische Präparate. Freizeitkonsument:innen dürfen ihr Cannabis nicht aus der Apotheke sondern ausschließlich aus dem Eigenanbau (wahlweise in Cannabis Social Clubs) beziehen.[1]

Ärztliche Begleitung der Cannabis Therapie

Wer Cannabis medizinisch anwenden möchte, muss ärztlich betreut werden. Der Arzt oder die Ärztin bestimmen das Therapieziel und legen eine geeignete Dosis fest. Außerdem entscheiden sie darüber, welche Cannabissorte für die Behandlung angemessen ist. Darüber hinaus sorgen Ärzt:innen dafür, dass medizinisches Cannabis nur an Patient:innen ausgegeben wird, die keine Kontraindikationen aufweisen. Es gibt kein spezifisches Krankheitsbild, das für eine Behandlung mit medizinischem Cannabis vorausgesetzt wird. Stattdessen kommt es zum Einsatz, um verschiedene Symptome zu lindern.[2] Dazu gehören Schmerzen [3], Krämpfe [4], Angstzustände [5], Schlafstörungen [6], Übelkeit [7], fehlendes Hungergefühl [8] und Migräne [9]. Mitunter erfordert eine zielgerichtete therapeutische Anwendung die fachkundige Auswahl der richtigen Cannabissorten, da sie sich in ihren Wirkungsprofilen voneinander unterscheiden.

Arzt für Cannabis Rezept

Medizinische Darreichungsformen von Cannabis

Bei der Verschreibung von medizinischem Cannabis entscheiden Ärzt:innen über die Darreichungsform, die der Therapie zugrunde liegen soll. Die medizinischen Darreichungsformen sind das Inhalieren der Wirkstoffe aus erhitzten Cannabisblüten (unter Zuhilfenahme eines Vaporisators) sowie die sublinguale oder orale Einnahme von Cannabisextrakten und Fertigarzneimitteln. Das unter Freizeitkonsument:innen verbreitete Rauchen von Cannabisblüten ist aufgrund von lungen- und atemwegsschädigenden Nebenwirkungen in der medizinischen Praxis ausdrücklich nicht vorgesehen.[10]

Patientenstatus ausschließlich mit Rezept

Freizeitkonsument:innen, die privat angebautes Cannabis zwecks Selbstmedikation verwenden, gelten nicht als Cannabis Patienten und erhalten ihren Status ausschließlich durch ein ärztliches Rezept. Außerdem gilt nur in der Apotheke erworbenes Cannabis als medizinisches Präparat. Cannabis aus der Apotheke wurde von professionellen Erzeugern angebaut und weiterverarbeitet. Es unterliegt hohen Qualitätsanforderungen, um die Zuverlässigkeit des Wirkungsprofils sicherzustellen. Zugleich sind Herkunft, Sorte und Wirkstoffgehalt genaustens dokumentiert.[11]

Cannabis Patienten im Straßenverkehr

Im Gegensatz zu Freizeitkonsument:innen dürfen Cannabis Patienten am Straßenverkehr teilnehmen, selbst wenn sie den zulässigen Grenzwert von 3,5 Nanogramm THC pro Milliliter Blutserum überschreiten. Dies gilt unter der Voraussetzung, dass sie dazu in der Lage sind, das Fahrzeug sicher zu führen. Patient:innen sind nicht dazu verpflichtet, das Cannabis Rezept mit sich zu führen. Allerdings könnte es sich in Polizeikontrollen als hilfreich erweisen, um eine schnelle Kommunikation zu ermöglichen.[12] Nach der Eindosierung stellt nowomed eine Bescheinigung für Cannabis Patienten aus, die ihnen zusätzlich hilft, sich den Behörden gegenüber auszuweisen. Diese Bescheinigung hat eine Gültigkeit von drei Monaten.

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Da Cannabis Patienten einen medizinischen Bedarf nach Cannabis haben, dürfen sie auch damit verreisen. Bei Reisen ins Ausland sollten sie jedoch prüfen, welchen gesetzlichen Bestimmungen die Einfuhr von medizinischem Cannabis unterliegt. In jedem Fall ist es wichtig, den Status als Cannabis Patient durch entsprechende Dokumente (wie den Patientenausweis, eine Kopie des Rezepts oder eine Bescheinigung zum Führen eines Fahrzeugs) belegen zu können.

Cannabis Patienten genießen zusätzliche Freiheiten

Die zulässige Besitzmenge für Freizeitkonsument:innen beträgt 50 Gramm Cannabis, wovon höchstens 25 Gramm außerhalb des Wohnsitzes transportiert werden dürfen. Cannabis Patienten sind von dieser Regelung ausgenommen. Sie dürfen die Menge medizinisches Cannabis besitzen und mit sich führen, die ihnen ärztlich verschrieben wurde. Darüber hinaus sind Cannabis Patienten nicht darin eingeschränkt, wo sie ihre Präparate einnehmen dürfen. Freizeitkonsument:innen müssen hingegen 100 Meter Abstand zu Schulen, Spielplätzen und Jugendeinrichtungen wahren. Zudem dürfen sie zwischen 7 und 20 Uhr kein Cannabis in Fußgängerzonen einnehmen.[1]

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Cannabispatient werden und mit der Therapie beginnen

Das spezialisierte Ärzteteam von nowomed berät Sie in allen Fragen rund um die Cannabis Therapie. Wenn Sie die Behandlung mit Cannabis anstreben oder sich über die medizinischen Möglichkeiten erkundigen wollen, können Sie sich kostenlos auf nowomed registrieren. Füllen Sie anschließend unseren Anamnesebogen aus, der unserem medizinischen Fachpersonal die Möglichkeit gibt, Ihre Eignung für die Cannabis Therapie zu bewerten. Daraufhin können Sie einen Termin für das digitale Erstgespräch buchen. Im Rahmen der Untersuchung stellen unsere kooperierenden Ärzt:innen final fest, ob eine Cannabis Therapie für Sie in Frage kommt, formulieren einen Therapieplan und finden ein geeignetes Präparat. Und dann erhalten Sie am Ende des Gesprächs das erste Cannabis Rezept.

  1. Deutscher Bundestag (2024). Nach langem Ringen: Bundestag verabschiedet Cannabis-Legalisierung.

https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2024/kw08-de-cannabis-990684

  1. Müller-Vahl, K. & Grotenhermen, F. (2017, Februrary 24). Medizinisches Cannabis. Die wichtigsten Änderungen. Deutsches Ärzteblatt, 114(8), 352-356.

https://www.aerzteblatt.de/pdf.asp?id=186476

  1. Hameed, M. et al. (2023). Medical Cannabis for Chronic Nonmalignant Pain Management. Curr Pain Headache Rep, 27, 57-63.

https://doi.org/10.1007/s11916-023-01101-w

  1. Inglet, S., Winter, B. & Mortensen, W. (2020). Clinical Data for the Use of Cannabis-Based Treatments: A Comprehensive Review of the Literature. Annals of Pharmacotherapy, 54(11), 1109-1143.

https://doi.org/10.1177/1060028020930189

  1. Skelley, J. W. et al. (2020). Use of cannabidiol in anxiety and anxiety-related disorders. Journal of the American Pharmacists Association, 60(1), 253-261.

https://doi.org/10.1016/j.japh.2019.11.008

  1. Moltke, J. & Hondocha, C. (2021). Reasons for cannabidiol use: a cross-sectional study of CBD users, focusing on self-perceived stress, anxiety and sleep problems. Journal of Cannabis Research, 3(5).

https://doi.org/10.1186/s42238-021-00061-5

  1. Kalant, H. (2001). Medicinal Use of Cannabis: History and Current Status. Pain Research and Management, vol. 6.

https://doi.org/10.1155/2001/469629

  1. Schwaller, F. (2024). Warum Cannabis Heißhunger auslöst. Deutsche Welle.

https://www.dw.com/de/warum-cannabis-hei%C3%9Fhunger-ausl%C3%B6st/a-68217729

  1. Heim, T. (2024). Cannabis gegen Migräne? Erste randomisierte kontrollierte Studie mit positiven Ergebnissen. DNP, 25, 14-15.

https://doi.org/10.1007/s15202-024-6262-3

  1. Gieringer, D, St. Laurent, J. & Goodrich, S. (2004). Cannabis Vaporizer Combines Efficient Delivery of THC with Effective Suppression of Pyrolytic Compounds. Journal of Cannabis Therapeutics, 4(1), 7-27.

https://doi.org/10.1300/J175v04n01_02

  1. Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (2024). Arzneibuch.

https://www.bfarm.de/DE/Arzneimittel/Zulassung/Zulassungsrelevante-Themen/Arzneibuch/_node.html

  1. Brisant. (2024). Das gilt jetzt für Kiffer im Auto und auf dem Fahrrad.

https://www.brisant.de/gesundheit/drogen/cannabis-auto-112.html

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